Fahnenflucht und Flucht – unklare Schicksale

Bergedorfer Zeitung, 27. August 1915

Bergedorfer Zeitung, 27. August 1915

Wieder aus Sande (siehe den Beitrag Bergedorfs Bille-Bad – und ein Fahnenflüchtiger in Sande) kam die Meldung, dass ein in Bahrenfeld stationierter Soldat sich von seinem Truppenteil „heimlich entfernt“ hatte. Wieder erfährt des BZ-Leser nicht, was schließlich aus dem Mann wurde.

Bergedorfer Zeitung, 25. August 1915

Bergedorfer Zeitung, 25. August 1915

Die erste Meldung der BZ über eine Flucht eines in der hiesigen Landwirtschaft tätigen Kriegsgefangenen kam aus Billwärder an der Bille – aber das kleine Wörtchen „wieder“ in der zweiten Zeile der kurzen Notiz lässt doch stutzen: wie viele andere, über die nicht berichtet wurde, mögen schon früher als Michael Abenschin geflüchtet sein? Welche Gründe hatte jeweils die Flucht? Was wurde aus den Flüchtlingen? Antworten sucht man in der Bergedorfer Zeitung vergeblich. Die Meldung aus Schleswig-Holstein allerdings, dass „zunehmend“ Kriegsgefangene flüchteten und dadurch generell der Einsatz Kriegsgefangener in der Landwirtschaft gefährdet wäre (siehe Bergedorfer Zeitung vom 25. Juni 1915), zeigt, dass offenbar viele Gefangene versuchten, sich dieser Zwangsarbeit zu entziehen und ihre Freiheit zu erlangen.

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