Nur 40 Tiere auf dem monatlichen Bergedorfer Schweinemarkt – nach dem Schweinemassaker (siehe den Beitrag zur Abfallwirtschaft) wenige Wochen zuvor konnte das nicht verwundern, ebenso wenig die „hohen Preise“ für Ferkel und (heute Läufer genannten) Zugänger: über den Schweinemarkt im Februar hatte die Bergedorfer Zeitung (15. Februar 1915) berichtet, dass der Markt geräumt (150 Tiere) wurde: Ferkel kosteten 8 – 15 Mark, Zugänger 15 – 20 Mark; die Preise wurden schon da als „hoch“ bezeichnet. Im Herbst war zwar das Angebot wieder größer, aber die Preise waren ähnlich wie im Mai (siehe BZ vom 18. Oktober und 20. Dezember 1915). Ob sich da noch jeder Hinterhof-Schweinemäster (von denen es ja einige hundert gab – siehe den Beitrag Schweine in der Stadt) den Kauf leisten konnte?
So wichen wohl manche Bergedorfer aufs Angeln zur Aufbesserung des Speisezettels aus, was ihnen natürlich Ärger mit den Fischereipächtern eintrug. Ob es tatsächlich die angedrohten Anzeigen gab, lässt sich anhand der Bergedorfer Zeitung nicht feststellen, denn über Strafbefehle berichtete sie nicht; zu Gerichtsverhandlungen scheint es zumindest nicht gekommen zu sein.
Die illegale Beschaffung von Nahrungsmitteln beschränkte sich aber nicht auf Fische – immer wieder berichtete die BZ über Diebstähle von Hühnern, anderen essbaren Tieren und Fleischprodukten.
Die hier annoncierten Enten und andere Geflügelarten wurden allerdings nicht bruchstückweise verkauft: „1,7“ ist kein Dezimalbruch, sondern gibt an, dass ein deutscher Pekingerpel mit sieben Entendamen zum Verkauf stand; die amerikanischen Pekingenten wurden erpellos angeboten – ob bis dahin der Deutsche bei den Amerikanerinnen ausgeholfen hatte?