Kriegsversicherung und –strumpf

Bergedorfer Zeitung, 27. Oktober 1914

Bergedorfer Zeitung, 27. Oktober 1914

Das war schon eine besondere Art von Versicherung, für die Bergedorfs Magistrat hier warb, und das Verhältnis von Aus- zu Einzahlung war mit voraussichtlich 25:1 sicher attraktiv – allerdings sollten nur die Hinterbliebenen von Gefallenen in den Genuss der Auszahlung kommen. Diese Art von Versicherung gab es im ganzen Reich, und so hieß es z.B.im Anzeigenteil der Gocher Zeitung am 8. September 1914 über ein entsprechendes Angebot des rheinischen Provinzialverbands in schönster, wenn auch grammatisch falscher Werber-Sprache:

„Welche ruhige Zuversicht muß den Krieger vor dem Feinde erfüllen, wenn er weiß, dass im Falle seines Todes durch die Versicherung fürs erste Not und Sorgen von seinen Hinterbliebenen fern gehalten wird!“ (Gocher Zeitung, 8. September 1914)
Die Renditeerwartungen wurden übrigens enttäuscht: das Verhältnis von 25:1 war nach den Erfahrungen des deutsch-französischen Kriegs von 1870/71 kalkuliert. In diesem Krieg sollten die Relationen für die Versicherten sehr viel schlechter ausfallen.

Bergedorfer Zeitung, 31. Oktober 1914

Bergedorfer Zeitung, 31. Oktober 1914

Mit Socken den Feind verhauen – siehe das Gedicht rechts – ja, wenn doch außer Socken keine Waffen zum Einsatz gekommen wären!
Geesthacht beteiligte sich also auch wie Bergedorf und die anderen Gemeinden der Landherrenschaft an der Herstellung von textiler Soldatenausstattung und verschickte ebenso vielfältige Liebesgaben, gleichfalls wurden Lazarette bedacht. Geesthacht hatte nicht nur weniger Einwohner als Bergedorf (5.408 gegenüber 16.509 laut Jahresbericht der Verwaltungsbehörden für das Jahr 1913), es war auch deutlich ärmer, wie sich am Sammlungsergebnis für die Kriegshilfe ablesen lässt: den Geesthachter 2.969,50 Mark standen 75.416,51 Mark aus Bergedorf gegenüber (Bergedorfer Zeitung vom 25. Oktober 1914).

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